Bei Diaita handelt es sich um eine therapeutische Intervention aus der antiken Heilkunst.

Das Wort hat eine vielfältige Bedeutung und wird ins Deutsche mit dem Wort Diätetik übersetzt. Allerdings ist die Bedeutung von Diätetik im Deutschen nicht so komplex wie im Altgriechischen.

Meinen wir im Deutschen damit die „Lehre von der richtigen Ernährung“, so ist im Altgriechischen mit Diaita die gesamte Lebensweise, bzw. der Lebensstil, eine Art Lebenskunst gemeint – einschließlich Ernährung, körperlicher Aktivität, Schlaf und viele weitere Merkmale.

Die Diätetik war in der antiken Heilkunst ein ganzheitlich ausgerichteter Ansatz, der darauf abzielte, ein Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele zu schaffen.

Diätetik war eine ganzheitlich ausgerichtete Lebenskunst sowohl zur Gesunderhaltung als auch zum Zwecke der Heilung von Krankheiten. Bereits im „Corpus Hippokratikum“ finden sich Hinweise auf Heilreize, deren Ziel es war, wieder eine Balance herzustellen. Dies konnte unter anderem durch die folgenden (natürlichen) Mittel geschehen:

• Licht und Luft
• Speise und Trank
• Arbeit und Ruhe
• Schlaf und Wachen
• Ausscheidungen und Absonderungen

Die Diätetik wurde als Schlüssel zur Erhaltung der Gesundheit und zur Vermeidung von Krankheiten angesehen. In der hippokratischen Tradition war sie der erste und wichtigste Schritt einer jeden Therapie. Ihr Anliegen war die Neu-Regelung der Lebensführung als Impuls für die Selbstregulation. Daher hatte das Wort beziehungsweise das Gespräch den ersten Platz unter den Behandlungsmethoden.

Drei einfache Prinzipien, die die Grundlage der Lebenskunst bilden und ihre Aktualität bis heute behalten haben, sind:

• Erkenne dich selbst!
• Nichts im Übermaß!
• Du bist! Sei! Sei, der du bist!

Gestaltet der Mensch sein Leben nach diesen drei Imperativen, ist er im Einklang mit sich selbst – Körper, Geist und Seele harmonisieren miteinander. Er steht darüber hinaus in Resonanz mit seinen Mitmenschen, seiner Mitwelt und dem Transzentenden- alles schwingt und bildet gemeinsam eine Melodie. Durch das Gleichgewicht entsteht ein Kosmos – ein Ganzes, eine schöne Ordnung.